Ratgeber Lungenhochdruck
Informationen für Betroffene und AngehörigeBeim Lungenhochdruck handelt es sich um eine Lungengefäßerkrankung, bei der es durch einen erhöhten Gefäßwiderstand zu einer Zunahme des Drucks im Lungenkreislauf kommt. Unbehandelt kann Lungenhochdruck lebensbedrohlich für den Betroffenen werden. Die ersten Aufzeichnungen über Lungenhochdruck gehen auf das Jahr 1891 zurück. Es gibt zwei Hauptarten des Lungenhochdrucks, die seltenere primäre pulmonale Hypertonie und die sekundäre pulmonale Hypertonie. Diese wurden 2003 von der Weltgesundheitsorganisation nochmals in fünf Klassifikationsgruppen unterteilt. Da die Symptome, wie z. B. verringerte körperliche Belastung, Kurzatmung oder Antriebslosigkeit, eher unauffällig sind, wird eine Diagnose häufig erst spät gestellt.
Beim Lungenhochdruck kommt es zu einer Verdickung der Gefäßwände, was in der Folge zu einer Gefäßverengung führt. Aufgrund dessen wird es für die rechte Herzhälfte schwieriger, ausreichend Blut durch die Gefäße in den Lungenkreislauf zu befördern. Dadurch vergrößert sich der Herzmuskel und es kann durch die starke Belastung zu einer Rechtsherzinsuffizienz kommen. Nicht rechtzeitig erkannt kann Lungenhochdruck deshalb für Betroffene lebensbedrohlich werden. Bei der Entstehung können genetische Aspekte eine Rolle spielen. Auch Medikamente, Drogen oder eine Autoimmunerkrankung können Auslöser sein. Frauen erkranken häufiger an Lungenhochdruck als Männer, was den Verdacht auf einen geschlechtsspezifischen Zusammenhang nahelegt.
Zur Therapie von Lungenhochdruck kommen sowohl Medikamente zum Einsatz, die dem ursächlichen Lungenhochdruck entgegenwirken sollen, als auch Medikamente, die vor Folgeerkrankungen schützen sollen. Zu den möglichen Folgeerkrankungen gehören u. a. Thrombosen, Herzerkrankungen oder eine durch Kalzium-Ionen hervorgerufene Gefäßverengung. Um Lungenhochdruck zu behandeln, werden u. a. PDE5-Hemmer eingesetzt. Neben der medikamentösen Therapie gibt es auch die Möglichkeit mit einer Langzeit-Sauerstoff-Inhalation eine Verbesserung der Symptome zu erzielen. Diese wird zunächst stationär begonnen, kann dann aber in den meisten Fällen zu Hause fortgeführt werden. Eine Operation sollte nur dann eine Option sein, wenn die anderen Therapieformen nicht helfen.